Vorsitzender Manfred Hofmeister konnte zahlreiche Mitglieder begrüßen. In seiner thematischen Rückschau ging er nochmal auf die zahlreichen Aktivitäten und Veranstaltungen des Vereins ein.
Im Januar 2017 konnte der Verein das fünfjährige Bestehen feiern. Der Verein deckt thematisch viele Bereiche ab, hat drei größere Spendenaktionen für lokale Hilfen durchgeführt und für die Mitglieder interessante Ausflüge organisiert.
Veranstaltungen im Jahr 2017 waren im März die Jahreshauptversammlung sowie im Park Kino der Dokumentarfilm „Thank You for Calling“ mit dem Regisseur Claus Scheidsteger aus Wien. Hier wurden Forschungsergebnisse gezeigt, welche von der Mobilfunkindustrie massiv unterdrückt und verharmlost werden. Das Kino war voll besetzt und es gab eine rege Aussprache im Anschluß. Nicht sorgloser Umgang, sondern verantwortungsbewußte Nutzung von Hochfrequenz aussendenden Geräten sei wichtig. Europäische Umweltmediziner, Land Salzburg und die Wiener Ärztekammer, Bundesamt für Strahlenschutz, selbst die Telekom geben hier Vorsorgeempfehlungen angesichts möglicher gesundheitlicher Belastungen für Smart Phones, Schnurlos Telephonen und WLAN, nicht zuletzt auch aufgrund der zunehmenden Zahl elektrosensibler Personen.
Im Juni folgte ein geschichtlicher Vortrag von Dr. Johannes Lang zu den Chiemsee-Klöstern, auch als Vorbereitung für den Vereinsausflug im Juli auf die Fraueninsel. Zwei Führungen auf der Fraueninsel und im Kloster vermittelten viel wissenswertes und Land und Geschichte. Im Oktober zeigte Dr. Thomas Spiethoff eine beeindruckende Bilderschau mit Musik zu herbstlichen Bildern um Bad Reichenhall. Im November fand der alljährliche Gedenkgottesdienst für verstorbene Vereinsmitglieder statt und zum Jahresende der Jahresabschluß. Sämtliche Aktivitäten waren gut besucht, auch von interessierten Nicht- Mitgliedern.
Die inhaltliche Arbeit hatte zahlreiche Themen. So insbesondere die Entwicklung des Bebauungsplanes Türk-West. Umfangreiche Eingaben und sinnvolle Verbesserungsvorschläge dazu wurden leider nicht berücksichtigt und eine für Gewerbegebiete maximale Bebauung genehmigt. Zudem wurde die vom Investor 2 Jahre im Vorgriff erfolgte Einverleibung von ca. 1300 m² Grünland in das Gewerbegebiet ohne rechtliche Grundlagen seitens der Stadt nicht geahndet. Bürger fragen sich, ob das einer rechtlichen Gleichbehandlung von Bauwerbern entspricht? Die oft bemühte regionale Wertschöpfung wäre auch mit einer etwas weniger überdimensionierten Bebauung möglich gewesen. Zudem werden vor Ort nur wenige Arbeitsplätze sein. Ob die Firma ihren Hauptsitz nach Türk verlegen wird und dann in Bad Reichenhall ihre Gewerbesteuer entrichtet, ist nicht bekannt. Der Umfang des künftigen Schwerverkehrs, teilweise nachts und wildes Parken im Ortsbereich sind Befürchtungen bei Anwohnern. Besonderes Interesse besteht jetzt in einer nachbarschaftsverträglichen Planung für den Teil B als Mischgebiet.
Dazu passend wurden die neuen Wirtschaftsleitlinien des Landkreises begrüßt, die sich gerade gegen weiteren Flächenverbrauch für großflächigen Einzelhandel und Logistikbetriebe ausspricht. Die wenigen verfügbaren Flächen sollen für Betriebe mit höher wertigen, auch innovativen Arbeitsplätzen genutzt werden, die zum Markenprozeß des Landkreises passen.
Ein weiteres wichtiges Thema war der Hochwasserschutz in Karlstein. Für die Bereiche Poschengrund am Hammerbach (in Zuständigkeit der Stadt) und entlang des Seebaches sind dringend Maßnahmen erforderlich (zuständig vom Thumsee bis Bereich Staufenstraße das Wasserwirtschaftsamt, anschließend die Stadt). Hier muß durch entsprechende Maßnahmen die Sicherheit der Anwohner verbessert werden.
Hinsichtlich der baulichen Entwicklung in der Stadt erinnerte der Vorsitzende Manfred Hofmeister an die Grundlagen der Stadt, die Präambel der Bauordnung und auch die Leitlinien der internationalen Vereinigung Alpine Perlen, zu denen sich bekanntlich die Stadt Bad Reichenhall bekennt und damit touristisch wirbt. Darin wird auf die regionaltypische alpine Prägung der Außenbereiche verwiesen, wobei die zuständige Baubehörde hier einen strengen Maßstab anzulegen habe.
In zunehmenden Fällen im Bereich des Stadtgebietes ist dies nicht erkennbar. Im Gegenteil, es ist die Stadt selbst, die Empfehlungen entgegen den eigenen grundlegenden Kriterien ausspricht, wie jüngst ein überdimensioniertes „Penthaus-Beispiel“ aus Weißbach aufzeigt. Die Regierung von Oberbayern wurde seitens des Oberbürgermeisters bemüht, um ein vernünftiges Maß einer sich einfügenden, nachbarschaftsverträglichen Bebauung zu erreichen, obwohl es die Stadt jederzeit selbst hätte entscheiden können. An anderen Stellen der Stadt ist dies leider so nicht gelungen (z.B. Froschham).
Auch bezüglich des geplanten Gesteinsabbaus an der Rothofenrinne hat der Verein eine sehr detaillierte und umfängliche Stellungnahme abgegeben. Der Stadtrat hat sich in diesem Fall der Argumentation angeschlossen.
Die Lärmschutzwand an der B 21 wurde aufgrund von Sturmschäden abgebaut. Die Bitte von Anwohnern deshalb bis zu einem Neubau die Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h zu reduzieren, wurde nach eingehender Prüfung der verantwortlichen Behörden positiv beantwortet. Bleibt zu hoffen, dass sich die Verkehrsteilnehmer an die künftige Regelung halten werden.
Auch eine drohende Zunahme des Transit-Verkehrs durch Mautausweichverkehr war Thema. Hier erinnerte Hofmeister an die gemeinsamen Briefe der Stadt Bad Reichenhall und der Stadt Salzburg an den Bundesverkehrsminister, sich beiderseits der Grenze für mautfreie Zonen einzusetzen.
Eine Bilderschau von Dr. Thomas Spiethoff über den Vereinsausflug zur Fraueninsel rundete den Abend mit wunderschönen aufeinander folgenden Impressionen ab.
Die Fraueninsel im Chiemsee mit dem Kloster Frauenwörth war im Juli 2017 Ziel des Vereinsausflugs.