Jahresabschluß 2016 des Vereins Lebenswertes Bad Reichenhall e.V.

Zahlreiche Themen und beeindruckende Naturbilderschau

Vorsitzender Manfred Hofmeister konnte zahlreiche Vereinsmitglieder sowie interessierte Bürger in den Poststuben begrüßen, darunter auch die Stadträte Gerhard Schröter, Michael Nürbauer sowie den Vorsitzenden des Musikvereins Marzoll Erwin Reidl.

Nach einem Gedenken für die verstorbenen Vereinsmitglieder Josef Berger und Reinhard Hoyer gab der Vorsitzende einen Jahresrückblick. Der Mitgliederstand hat sich durch 5 Neuzugänge weiter positiv entwickelt. Besondere Erwähnung fanden die beiden Befassungen des Umweltausschusses des Bayerischen Landtages, die letztlich auch den Abschluß der 2012 eingereichten Petition (ca. 2000 Unterschriften) erbrachten. Die Abfallanlage in Türk wurde im April 2016 endgültig verlegt. Der Vorsitzende dankte dazu allen, die im Verein dazu beigetragen haben, über Jahre hinweg bestehende Mißstände zu einem positiven Ergebnis zu bringen. Dank an alle, die viel persönliche Mühen und Zeit dafür

eingesetzt haben. Er erinnerte dabei auch den 2015 verstorbenen großen Gönner des Vereins Herbert Fröhlich. 2016 wurde auch eine Anpassung der Satzung vorgenommen, um Anlass bezogen auch gemeinnützige Spendenaktionen durchführen zu können, wie dies in der Vergangenheit bereits mehrfach erfolgt ist. Die Aktivitäten des Vereins seit seiner Gründung 2012 sind sehr breit gefächert, von der Abfallanlage in Türk, Internetversorgung, Raum für den SV Marzoll, Kirchholztunnel, Bauvorhaben Auenstraße sowie Schloß Marzoll. Dazu die Befassung mit dem Teilbebauungsplan Türk-West und das Raumordnungsverfahren Gesteinsabbau Rothofenrinne am Predigtstuhl. Der Vereinsausflug auf den Predigtstuhl war ein sehr gelungener Tagesausflug auf unseren Reichenhaller Hausberg mit vielen schönen Impressionen.

Hinsichtlich aktueller Themen wurde zum Landesentwicklungsplan Bayern eine positive Entwicklung erwähnt, denn zu Wohngebieten sollen Höchst- und Hochspannungsleitungen ( 380 KV und 220 KV) 400m Abstand einhalten. Damit sei ein entscheidender Schritt vollzogen worden. Weg von den nur für Kurzzeitbelastungen ausgelegten Grenzwerten hin zu den von Experten empfohlenen Vorsorgewertewerten. Der Vortrag von Dr. Dietrich Moldan im Sommer zu Elektrosmog zeigte mit zahlreichen Beispielen ebenfalls in diese Richtung. Wünschenswert sei dieses Prinzip auch für den Bereich der Hochfrequenzbelastungen z.B. Mobilfunk, WLAN, DECT schnurlos Telephone. Auch hier gebe es kleine Fortschritte. In moderneren Schnurlos Telephonen sei bereits eine Abschaltung eingebaut, um die Strahlung nur auf die jeweilige Gesprächsdauer zu begrenzen.

Aktuelle Stadtentwicklung: Bewerbung zur Landesgartenschau 2022 und „Auentunnel“.

Zur möglichen Bewerbung Landesgartenschau 2022 gab es eine rege Diskussion. Positive Aspekte seien insbesondere ein sehr großer Werbeeffekt, Belebung des Tourismuns sowie der lokalen Wirtschaft, Aufwertung bestimmter Flächen. Dennoch müssen andere Überlegungen mit einbezogen werden. Besonders der Finanzierungsplan, dabei die wichtige Auslegung eintrittspflichtiger Bereiche. In Innenstadtbereichen wird schwerlich Eintritt zu verlangen sein. Der Predigtstuhl ist aufgrund der begrenzten Kapazität nur ein Teilbereich, so verbleibt letztlich als Hauptbereich die Nonner Au so einzuzäunen, dass ein möglichst großer Rückfluß der Investitionen erreicht werden kann. Bisherige Landesgartenschauen hatten eine Kostendeckung von 70-90%. Es kann mit ca. 3,6 Mio € Fördergelder gerechnet werden. Die Vorleistungen Gründung und Arbeit einer LGS GmbH sowie Architektenwettbewerbe sind zunächst von der Stadt zu finanzieren. 2022 sollten dann die erforderlichen Einnahmen generiert werden. Hier sei die bestehende behördliche Finanzaufsicht mit einzubeziehen. Zudem ist das Zeitfenster im Vergleich zu „normalen“ Bewerbungen bereits um mindestens 2 -3 Jahre reduziert. Geförderte Flächen müssen anschließend 30 Jahre in der Nutzung erhalten bleiben. Angesichts dieser schwierigen Ausgangslage gab es auch Stimmen, die für eine spätere Bewerbung plädierten.

Abschließend wurde das jüngst von Max Aicher vorgestellte Projekt mit der neuen Variante „Auentunnel“ auf 2,2,km Längen parallel zu B 20/21 (Umgehungsstraße) diskutiert. Generell war dazu eine positive Grundhaltung erkennbar, eine Chance um den umstrittenen Kirchholztunnel zu vermeiden. Bei dieser Planung könne davon ausgegangen werden, dass die bestehenden B 20/21 wesentlich mehr entlastet werde (ca. 50%) als dies beim Kirchholztunnel der Fall wäre; nach dem Gutachten von Prof. Kurzak eine Verkehrsreduzierung von ca. 20 %. Die bestehende Grundwasserproblematik sei bei dieser Variante jedoch eine entscheidende Herausforderung.

Fazit: Die verbleibende Zeit bis 2022 einschließlich einer Neubepflanzung zur Landesgartenschau wurde von einigen Wortmeldungen als unrealistisch gesehen. Vielmehr werde man sich entscheiden müssen, entweder Landesgartenschau oder Auentunnel. Angesichts der sich überschneidenden Baumaßnahmen im Bereich Nonner Au wurde angeregt, auch das Gelände um die Burg Gruttenstein zu betrachten.

Diese Situation spreche auch für die Prüfung einer späteren Bewerbung. Insgesamt wurde klar, dass bis zu einer Entscheidung, sich zu bewerben (bis 15.01.2017) noch wichtige Informationen erforderlich sind.

Den Abschluß dieser durchaus lebhaften Versammlung bildete eine sehr eindrucksvolle Bilderschau mit musikalischer Untermalung von Dr. Thomas Spiethoff mit Eindrücken von der Kneifelspitze sowie von der Höllenbachalm/Thumsee. Ein bemerkenswertes Gedicht bezogen auf die wunderschöne Natur in unserer Region von Frau Ursula Spiethoff regte dabei viele Besucher zum Innehalten und Nachdenken an.

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